Ergonomie am Arbeitsplatz – Wie Sie Ihre Gesundheit fördern

Ergonomie setzt sich aus dem griechischen Wörtern „ergon“ – Arbeit – und „nomos“ – Gesetzt, Regel – zusammen. Man versteht darunter die Anpassung der Arbeitsbedingungen an den Menschen, nicht umgekehrt. Ergonomie ist besonders dort wichtig, wo Menschen mit Maschinen und Werkzeugen zu tun haben.

Doch warum ist Ergonomie am Arbeitsplatz so wichtig? Und was genau versteht man darunter? Bei Arbeiten im Büro werden die meisten Tätigkeiten im Sitzen ausgeführt, was gesundheitliche Risiken mit sich bringen kann. So leiden viele Arbeitnehmer an Rücken- und Nackenschmerzen, Kopfschmerzen aber auch Konzentrationsverlust. Bei überwiegend sitzenden Arbeiten leidet der Körper unter Bewegungsmangel - eine falsche Sitzhaltung und ein Arbeitsplatz, der nicht passend eingestellt wurde, verstärken die Beschwerden noch weiter. Doch schon mit einfachen Tricks können Sie Ihr Arbeitsumfeld so gestalten, dass die Schmerzen bald der Vergangenheit angehören.

Wir möchten Ihnen Beispiele aufzeigen, wie sich die richtige Sitzhaltung, die Monitoreinstellung und die Arbeitsplatzgestaltung positiv auf Ihre Gesundheit und Produktivität auswirken können.

Sitzendes Arbeiten & was Sie beachten sollten

Laut einer Studie der Deutschen Rentenversicherung von 2021 verbringen wir ca. 8,5 Stunden täglich in sitzender Position - den Großteil dieser Zeit auf der Arbeit und vor dem Monitor. Daher ist es äußerst wichtig, dass der Arbeitsplatz ergonomisch an den Körper angepasst wird. Dafür gibt es einfache Tipps und Tricks, wie Sie Ihren Arbeitsplatz ohne großen Aufwand auf Ihre Bedürfnisse optimieren können:

  • Nutzen Sie die gesamte Sitzfläche Ihres Bürostuhls
  • Lehnen Sie Ihren Rücken entspannt gegen die Rückenlehne, um Ihre Muskulatur zu entspannen
  • Stellen Sie die Rückenlehne flexibel ein - leichtes vor- und zurückbeugen fördert die Durchblutung und entlastet die Bandscheiben
  • Achten Sie auf einen 90° Winkel Ihrer Beine (ein Fußhocker kann bei kleinen Personen Abhilfe schaffen)
  • Arme in einem 90-100° Winkel auf dem Schreibtisch abgelegen
  • Platzieren Sie Ihren Monitor so, dass er ca. 50-60 cm Abstand zu Ihren Augen hat und Ihr Blick leicht nach unten gerichtet ist

Höhenverstellbarer Schreibtisch

Prävention und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz umfassen Maßnahmen, die den Erhalt der Gesundheit fördern. Durch den Bewegungsmangel, den man beim Arbeiten in sitzender Position hat, zeigen sich häufig Muskel- und Skelettbeschwerden bei Arbeitnehmern. Durch muskuläre Verspannungen im Rücken leiden viele Arbeitnehmer an Rücken-, Nacken- und Kopfschmerzen. Abhilfe kann hier ein höhenverstellbarer Schreibtisch bringen. Aber auch beim Arbeiten im Stehen sollten Sie auf die korrekte Einstellung Ihres Arbeitsplatzes achten:

  • Achten Sie auf einen ausgewogenen Wechsel zwischen sitzender und stehender Tätigkeit
  • Ihre Arme sollten in einem 90-100° Winkel auf dem Schreibtisch aufliegen
  • Entspannen Sie Ihre Schultern und damit Ihre Nackenmuskulatur
  • Der Abstand von Ihren Augen zu Ihrem Monitor sollte ca. 50-60 cm betragen
  • Platzieren Sie Ihren Monitor so, dass Ihr Blick leicht nach unten gerichtet ist. Sie können sich daran orientieren, dass die oberste Zeile des Monitors nicht über der Augenhöhe ist

Das STOP Prinzip im Arbeitsalltag

Unter dem STOP-Prinzip versteht man die Einteilung von Schutzmaßnahmen, die in einer festen Reihenfolge angewendet werden sollen. So gibt es auch für Arbeiten im Sitzen spezielle Empfehlungen, welche nach dem STOP-Prinzip angewendet werden können:

S - Substitution: ob regelmäßiges Aufstehen vom Schreibtisch, das Büro nebenan besuchen oder ein kleiner Spaziergang in der Mittagspause helfen den Kreislauf in Schwung zu bringen

T - Technische Maßnahmen: dynamische Arbeitsplätze und höhenverstellbare Schreibtische fördern die Bewegung im Büroalltag

O - Organisatorische Maßnahmen: organisieren Sie Ihren Arbeitstag so, dass sie pro Stunde mindestens 2 Haltungswechsel vollziehen können

P - Persönliche Maßnahmen: stärken Sie Ihr persönliches Bewusstsein für ein gesundes Bewegungsverhalten. So können Sie zum Beispiel Ihr persönliches Schrittziel von Woche zu Woche erhöhen und dieses mit Hilfe eines Schrittzählers tracken

Die richtige Ausrichtung von Maus, Tastatur und Monitor

Mit der korrekten Einstellung Ihres Bürostuhls und Ihres Schreibtisches haben Sie schon einen großen Schritt getan. Jetzt geht es an die Platzierung Ihrer Arbeitsutensilien. Laptop, extra Monitor, Tastatur und Computermaus sind in den meisten Fällen die Grundausstattung bei PC-Arbeitsplätzen. Aber auch hier kann sowohl die Anordnung, wie auch die Anzahl an genutzten Utensilien von Arbeitnehmer zu Arbeitnehmer variieren.

Es gibt jedoch einfache Richtlinien, an denen Sie sich orientieren können. Sie werden aber schnell feststellen, dass jeder Arbeitsplatz anders aussehen wird - denn bei der Ergonomie kommt es auf den Menschen selbst an.

Wir untergliedern die nächsten Schritte in drei Kategorien:

  1. Frontale Ausrichtung der Arbeitsutensilien
  2. Kurze Armbewegungen
  3. Drehungen vermeiden

Farbgestaltung und Ergonomie

Einige werden sich jetzt sicherlich fragen, was die Farbgestaltung eines Arbeitsplatzes mit Ergonomie zu tun hat. Farben wirken sich nicht nur auf unsere Sinne und Empfindungen aus, sie erreichen auch unser Unterbewusstsein. So gibt es Farben, welche aufweckend wirken, andere nehmen wir als beruhigend wahr.

So kann eine sinnvolle Nutzung von Farben sich positiv auf die Motivation und Energie auswirken. Helle Farben wirken auf unseren Körper leicht, freundlich und aufheiternd. Außerdem bringen helle Farben mehr Licht in einen Raum, was sich positiv auf die Konzentration auswirkt. Dunkle Farben hingegen wirken sich entmutigend und erdrückend auf uns und unser Energielevel aus. 

Wenn man jedoch seinen Arbeitsplatz nicht in ganz weiß halten möchten, empfehlen sich zarte Pastelltöne. So kann man mit farblichen Akzenten gekonnt den Raum in Szene setzen und dennoch den Fokus auf die Arbeit behalten.

Aber auch bei den Möbeln lohnt es sich auf die Farbe zu achten. So sollte man auf jeden Fall glänzende Schreibtischoberflächen vermeiden. Bei glänzenden Oberflächen kommt es schnell zu Spiegelungen, welche einen großen Störfaktor mit sich bringen. Durch Reflektionen wird das Auge optisch von der eigentlichen Arbeit abgelenkt. Das Gehirn versucht diese Ablenkungen auszublenden, was wiederum zu schnellerer Ermüdung führen kann. Kopfschmerzen und trockene Augen können diese Müdigkeit begleiten und verstärken.

Unsere besten Tipps auf einen Blick

✔ Bürostuhl auf Körpergröße einstellen

✔ Monitor, Maus und Tastatur frontal ausrichten

✔ regelmäßiger Wechsel zwischen Sitzend und Stehen

✔ genügend Platz auf und unter dem Schreibtisch für Bewegungsfreiheit

✔ direkte Sonneneinstrahlung auf den Monitor vermeiden

Bewegungspausen einlegen um den Rücken und die Muskulatur zu entlasten

✔ regelmäßiges Lüften - kurzes Stoßlüften für mehr Sauerstoff

Pflanzen und helle Farben für ein besseres Raumklima

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